Donnerstag, 29. Oktober 2020

"Aus allen Wolken fällt man leicht" von Valerie Korte

 


Details

Valerie Korte

Roman

352 Seiten

Lübbe

Deutsch

28.08.2020




Kurzbeschreibung

Julia hat ein perfektes Leben - wenn auch nur auf Instagram. Stets top gestylt setzt sie dort die selbst entworfenen Armbänder in Szene, die sie in ihrem Online-Shop verkauft. In Wirklichkeit allerdings ist ihr Kölner Loft nur eine kleine Souterrainwohnung, Töchterchen Fee keineswegs eine verträumte Elfe und der Göttergatte längst ihr Ex. Ein Lichtblick in Julias Alltag ist der Bildhauer Alex von gegenüber, den sie gern heimlich bei der Arbeit beobachtet. Bis er beim Verkauf seiner Werke ihre Hilfe zu brauchen scheint. Plötzlich steht Julia vor der Frage: Wie viel ungeschöntes Leben verträgt die große Liebe?

Meine Meinung

Ich hatte mir mit dem Buch einen wirklich leichten Roman vorgestellt, zusammen mit der Thematik Social Media und der Verwicklung zwischen dem Online-Ich und dem wirklichen Ich. 
Es war krass zu lesen, in wie weit sich die Protagonistin in ihrem Online-Selbst doch verlieren kann, auch im Hinblick dazu, dass sie so konzentriert darauf war, ihr Online-Leben zu faken, dass sie ihre Umgebung und damit auch ihre Tochter an Stellen vernachlässigte. Allerdings fande ich es ziemlich schade, dass ich gefühlt keine Möglichkeit hatte, Julia als Protagonistin richtig kennenzulernen. Sie blieb für mich unsympathisch und konnte das im Laufe der Handlung auch nicht ändern.

Die Handlung zog sich ein wenig sehr in die Länge und die Thematik blieb trotzdem sehr oberflächlich. Dadurch verliert sich das gesamte Bild irgendwie ein wenig zwischen den Seiten, denn bis Julia auf Alex trifft bleibt es wenig spannend. Leider hielt es nicht sonderlich lange an und die Handlung wurde wieder zäh zum Lesen. 
Hier war es auch relativ mühsam, sich durch die Beschreibungen der Instagram-Posts zu lesen, aber über Hintergründe oder der Vergangenheit von Julia so wenig zu erfahren.

Punkten konnte die Autorin auf jeden Fall mit ihrem Schreibstil, leicht und angenehm ließ sich der Text lesen und brachte mich gut durch die Seiten. Manche Beschreibungen hätten schöner ausgeschmückt werden können, aber das ist Geschmackssache.

Wer sich mit einem leichten Roman ablenken mag, kann mit diesem Buch nichts falsch machen. Ich für mich hätte mir einfach mehr gewünscht, denn die Thematik hat auf jeden Fall Potential.

Sonntag, 4. Oktober 2020

"Whisper Network" von Chandler Baker


Details

Chandler Baker
Gesellschaftsroman, Gegenwartsliteratur
480 Seiten
Heyne
Deutsch
30.03.2020






Kurzbeschreibung

Sloane, Ardie, Grace und Rosalita leiden seit Jahren unter ihrem Vorgesetzten Ames. Zu seinem Verhalten Frauen gegenüber gab es schon immer Gerüchte. Gerüchte, die die Firmenleitung stets ignorierte oder unter den Teppich kehrte. Aber jetzt soll Ames zum Geschäftsführer befördert werden. Allerdings haben die Zeiten sich geändert, und genug ist genug. Die vier Frauen wissen: Sie müssen Ames‘ Aufstieg unbedingt verhindern. Und wenn ihre Worte wie üblich nicht gehört werden, dann müssen sie eben handeln..

Meine Meinung

Der Aufbau des Buches ist ziemlich interessant gestaltet. Abwechselnd berichten die vier Frauen ihre Sicht der Geschichte, die Perspektive wird durch Befragungen und Zeugenaussagen immer wieder unterbrochen. Als Leser bekommt man oft das Gefühl, dass die Polizei ziemlich kritisch gegenüber den Aussagen der Frauen ist und Ames hier nicht nur als Täter, sondern auch als Opfer dargestellt wird. Dieser Aufbau des Buches macht es wirklich spannend und fesselnd.

Als das Buch heraus kam, war die #metoo-Debatte in aller Munde und aktuell wie nie. (das heißt nicht, dass es heute nicht mehr der Fall ist!) Dadurch wirken die Charaktere sehr authentisch und bringen die Geschichte real an den Leser heran. 
Man bemerkt die Solidarität unter den Frauen in dem Buch, man bekommt die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf mit, erlebt aber auch die Gebundenheit der Frauen in dieser Gesellschaft, sich nicht wehren zu können, ohne sich einzuschränken oder ihren Arbeitsplatz zu verlieren. 
Das Buch appelliert an den Mut derer, die sich schwach in einer Gesellschaft finden, egal, ob selbst betroffen oder als Beobachter.

Wenn auch etwas langatmig und zäh am Anfang, besticht das Buch am Ende mit Spannung. Empfehlenswert ist es auf jeden Fall.

Samstag, 3. Oktober 2020

"Der Schwarze Thron - Die Göttin" von Kendare Blake


 Details


Kendare Blake
Fantasy
496 Seiten
Penhaligon
Deutsch
16.03.2020





Kurzbeschreibung

Der Krieg hat nicht nur die Insel Fennbirn in Schutt und Asche gelegt, sondern auch ihre drei Königinnen, die Schwestern Mirabella, Katherine und Arsinoe, vor schreckliche Herausforderungen gestellt. Auf Arsinoe lastet ein Fluch, und dennoch muss sie alles geben, um den bedrohlichen Nebel aufzuhalten, der die Insel zu verschlingen droht und ihrer aller Ende bedeuten würde. Derweil ist Mirabella aufgebrochen, um unter dem Banner des Friedens an den Hof von Königin Katharine zu ziehen. Diese sehnt sich insgeheim nach der Bindung, die ihre beiden Schwestern vereint, gleichzeitig will sie dem Waffenstillstand keinesfalls zustimmen. Doch nur, wenn die drei Schwestern zusammenstehen, können sie das Geheimnis ihrer blutrünstigen Göttin lüften – und dabei werden Feinde zu Freunden, Freunde zu Feinden und Königinnen zu Legenden.

Meine Meinung

Blakes Schreibstil steht den Vorgänger in der Reihe in nichts nach, sie schreibt einfach und angenehm und kann trotzdem super Szenen und Dialoge einfangen, obwohl diese dann und wann doch auch zu viel waren und mir meist so vorkamen, dass die Seiten gefüllt werden sollten.
Mit viel Action und blutige Kämpfe wird hier ein guter Abschluss kreiert, der mich zufrieden die Reihe beenden ließ.

Jeder der Königinnen wird in diesem Buch beleuchtet, die Veränderung von Katherine, wenn sie mit Mirabella zusammen ist, war seltsam und meiner Meinung ein wenig unpassend von der Art, wie Katherine mir in der gesamten Geschichte vorkam. Ich liebe Arsinoes chaotische und kämpferische Art, mochte sie schon immer.
Die Autorin hat hier ein wenig Entwicklung noch hinein gebracht, die Charaktere aber nicht großartig geändert, was aber vielleicht die Handlung ein wenig aufgelockert und spannender gemacht hätte.

Alles in allem war dieser Band ein guter Abschluss der Reihe, ich hab sie wirklich mit Spannung und Neugier verfolgt und kann sie denjenigen empfehlen, die gerne in diese historischen Fantasy-Welten abtauchen möchten.

Freitag, 2. Oktober 2020

ehm... hallo !

 


Lange ist es her, und ich bin mir tatsächlich auch nicht so sicher, ob ich das alles hier noch so vertrete, lieber neu anfange oder doch lieber lassen soll.

Ich sag euch: ich vermisse das Bloggen, wirklich. Ich vermisse es, über Bücher zu reden, meine Meinung zu diesen zu sagen, den Austausch mit anderen, Beiträge lesen und kommentieren.. All das.. Aber ! Ich hatte auch das Gefühl, dass ich nicht ich sein konnte, eben nicht meine Meinung sagen konnte, mich nicht richtig ausdrücken konnte.
Deswegen habe ich einfach den Schnitt gemacht und habe einfach aufgehört. Ja, das habe ich eigentlich jedes Jahr irgendwie dann gemacht, aber dieses Mal wollte ich tatsächlich nicht zurück kommen. Aber kennt ihr das Gefühl, wenn da irgendwas fehlt? Wenn man überlegt, was man machen kann, wenn man normalerweise etwas geschrieben hat?

2020 war nicht einfach bisher, für viele nicht, ich bin da keine Ausnahme und will mich auch nicht in den Vordergrund schieben. 2020 hat mir bisher vieles gezeigt, mich viel zum Nachdenken gebracht und mir Optionen aufgezeigt, die mich nur noch mehr zum Nachdenken gebracht haben. Ich bin müde von dem Jahr und ich bin wahrscheinlich nicht die einzige.

Warum ich nun doch wieder Rezensionen hochlade?
Ich habe da noch einige offen, von Anfang des Jahres, wahrscheinlich sogar noch vom letzten Jahr.. und ich will sie endlich abarbeiten, damit ich mich freier fühlen kann, und auch, damit ich das Gefühl für vielleicht neue Bücher haben kann. So gab es immer dieses kleine Päckchen, dass ich mit mir rumschleppte, wenn es dann doch um neue Bücher ging.
Es kommen also hier noch drei Rezensionen zu Büchern, die schon ewig angefragt waren. Die anderen kann ich bei Netgalley so posten, das mach ich hier nicht mehr. 

Und dann?
Tja, das ist die Frage. Ich habe, glaube ich schonmal, erwähnt, dass ich vielleicht unter etwas Neuem wieder einen Buchblog starten mag, mir mehr Zeit für alles nehmen möchte. Aber vielleicht war es das auch nach den Rezensionen und ich lasse es. Wir werden sehen.

Danke für eure Geduld mit mir, danke für den Zuspruch, der durchkam.

Bis bald,